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Kein Freigeld für alle!

Die aktuelle Reportage – von mir, aber nicht hier, sondern dort in der taz: Diesmal geht es um ein ganz heißes Eisen. Nein, kein Waffel-Eisen, sondern um das Bedingungslose Grundeinkommen.

 

Endlich Frieden!

Lese ich heute die Zeitung oder schaue ich Fernsehnachrichten, so fühle ich mich in meine Kindheit zurück versetzt. Die bösen Russen schossen auf jeden, der nicht ihrer Meinung war und besetzten jedes Land, das nicht bis drei auf den Bäumen war. Arabische Länder führten Krieg mit- und gegeneinander, manchmal auch mit sich selbst. Und Israel kämpfte gegen die Palästinenser. Und umgekehrt. Hat sich in den letzten Jahren, ja Jahrzehnten nicht viel geändert.
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Die NSA hört nicht mehr das Telefon der Kanzlerin ab. Sondern nur noch die Telefone, die sie anruft.

Heute: Der Regierungssprecher Stefan Seibert

Seibert: Seibert, Regierungssprecher, guten Tag?

Merkel: Ja, Herr äh Seifert, Merkel hier.

Seibert: Meine Kanzlerin. Was kann ich für Sie tun?

Merkel: Ich will in die Zeitung.

Seibert: Ah, ja. – Aber Sie sind doch schon in der Zeitung. Sogar jeden Tag. Und im Fernsehen. Und …

Merkel: Ich weiß. Ich will mit was positivem in die Zeitung. Und ins Fernsehen.

Seibert: Ja, da weiß ich jetzt auch nicht. Wir hatten doch jetzt gerade diese Neujahrsansprache. Das haben Sie doch gar nicht so schlecht, ich meine, das war doch … also nicht gerade die Einschaltquoten, aber zum Beispiel im Netz …

Merkel: Herr äh Seifert, ich will, dass die Leute mit Transparenten vor meinem Kanzleramt stehen.

Seibert: Tun sie doch.

Merkel: Aber da soll was nettes draufstehen. »Angela, halte durch.« – »Angela, wir glauben an dich.« – »Angela, Du bist eine Kämpferin.«

Seibert: Wir könnten vielleicht jemanden von der Jungen Union … die meinen das sogar ernst.

Merkel: Nein, Herr, äh, Seifert, ich will das, was der äh, Schumacher hat.

Seibert: Ein Koma?

Merkel: Nein.

Seibert: Ein Hirntrauma?

Merkel: Ein Medienecho! Die Leute sollen beten.

Seibert: Tun sie doch schon.

Merkel: Die sollen für mich beten.

Seibert: Vielleicht könnte Pastor, äh Präsident Gauck eine kleine Messe für Sie …

Merkel: Nein, das Volk, das Volk soll beten. – Ich will sowas wie der Schumacher hat. Einen Unfall. Einen Skiunfall. Die Leute stehen vor seinem Krankenhaus und beten. Das will ich auch.

Seibert: Der Mann ist siebenmaliger Formel-I-Weltmeister.

Merkel: Na und? Ich bin dreimalige Bundeskanzlerin. In Folge!

Seibert: Aber, meine Kanzlerin, damit macht man keine Scherze.

Merkel: Das ist kein Scherz.

Seibert: Also ein Skiunfall.

Merkel: Aber ohne Koma. Ich will weiterregieren, sonst macht das der, äh, Gabriel. Lieber ein Wachkoma.

Seibert: Wachkoma ist auch Koma.

Merkel: Dann ein Skiunfall ohne Koma.

Seibert: Sie könnten sich die Arme brechen. Oder ein Bein.

Merkel: Nein, das tut weh.

Seibert: Ohne Wehtun wird es wohl nicht gehen. – Fahren Sie überhaupt Ski?

Merkel: Ich mach Langlauf.

Seibert: Beim Langlauf kann man sich nicht verletzen.

Merkel: Ich schon. Ich falle hin und stoßen mir den Po.

Seibert: Steißbeinbruch.

Merkel: Nein, kein Bruch. Ich stoße mir einfach nur den Po.

Seibert: Vielleicht ein Anbruch. Steißbeinanbruch.

Merkel: Will ich nicht.

Seibert: Dann Becken. Beckenanbruch.

Merkel: Ja, das will ich. Tut das weh?

Seibert: Ich bin kein Arzt.

Merkel: Dann fragen Sie den, den, wer ist gerade Gesundheitsminister.

Seibert: Herr Gröhe.

Merkel: Wer?

Seibert: Herr Gröhe.

Merkel: Ja, egal, fragen Sie den.

Seibert: Ich würde das ganze noch nicht an die große Glocke hängen. Sonst heißt es, Sie hätten da absichtlich …

Merkel: Absichtlich?

Seibert: Na, das wäre doch ein großer Zufall. Erst der Herr Schumacher und dann Sie.

Merkel: Im Winter gibt es ganz viele Skiunfälle.

Seibert: Das stimmt, aber …

Merkel: Ich könnte meinen Unfall ja vor dem von Herrn äh Schumacher gehabt haben. Dann hat er ihn mir nachgemacht.

Seibert: Und warum gehen wir dann erst jetzt damit an die Presse?

Merkel: Weil – ich so bescheiden bin und kein großes Gewese um die Sache machen wollte.

Seibert: Das ist gut.

Merkel: Aber jetzt haben sich Komplikationen ergeben.

Seibert: Komplikationen?

Merkel: Komplikationen.

Seibert: Ach so. Sie sind vor Weihnachten beim Langlauf auf den … also hingefallen.

Merkel: Auf den Po.

Seibert: Genau. Und das hat natürlich wehgetan.

Merkel: Ja, ganz schön hat das wehgetan.

Seibert: Sie haben sich dabei aber zuerst nichts gedacht.

Merkel: Wieso?

Seibert: Weil, weil, weil bei Frauen da unten ja öfter mal was wehtut.

Merkel: Genau.

Seibert: Aber jetzt, als nach zwei, drei Wochen die Schmerzen nicht nachgelassen haben, da sind Sie zum Arzt gegangen und der hat Sie geröntgt und festgestellt:

Merkel: Koma.

Seibert: Nein.

Merkel: Wachkoma.

Seibert: Beckenbruch, Anbruch, Beckenanbruch.

<Merkel: Wunderbar.

Seibert: Dann müssten Sie aber für ein paar Tage an Krücken …

Merkel: Im Rollstuhl! Das sieht besser aus.

Seibert: Das könnte etwas übertrieben wirken.

Merkel: Bei dem, wie heißt der, der war mal Finanzminister.

Seibert: Herr Minister Schäuble. Der ist immer noch Finanzminister.

Merkel: Ach. Ich dachte, das wäre der, der …

Seibert: Nein.

Merkel: Bei dem sieht das auch nicht übertrieben aus.

Seibert: Meine Kanzlerin, der Dr. Schäuble, der ist gelähmt.

Merkel: Dann kann ich seinen Rollstuhl nicht haben?

Seibert: Nein. Das wird kaum gehen. Vielleicht könnten wir ein Bett organisieren.

Merkel: Ein Bett?

Seibert: Ein Krankenbett. So mit Rädern untendran. Viele große Staatsmänner haben im Liegen regiert. Nero, Ghandi, Kleopatra …

Merkel: Wirklich?

Seibert: Ja, sicher.

Merkel: Vielleicht eher eine Sänfte.

Seibert: Das könnte zu extravagant ausgelegt werden.

Merkel: Ich will eine Sänfte.

Seibert: Da brauchen wir Träger für. Und ich weiß nicht, ob die Männer vom Fahrdienst …

Merkel: Papperlapapp Fahrdienst. Ich will eine Sänfte! Und ich will, dass der äh Gabriel die trägt, der und der Altmeier. – Und geben Sie heute noch die Pressemeldung raus.

Seibert: Ja, natürlich meine Kanzlerin.